God of War

Hinweis: Alle Screenshots sind auf die “unkomprimierte” 4K-PNG-Version verlinkt.

Die erste Trophy nach wenigen Minuten im Spiel.

Die Spiele aus der God of War Reihe hatten mich nie interessiert… das Gameplay sah eintönig aus, zudem hat mich die stark im Fokus stehende, übermäßige Brutalität abgestossen. Nachdem sich zur PS4-Inkarnation aber die hohen 90er-Wertungen nur so überschlagen haben, und insbesondere das Story-Telling positiv erwähnt wurde, stand mein erstes Date mit Kratos schnell fest und ich habe das obligatorische dunkview aus Sorge vor Spoilern schon gar nicht mehr angeschaut. 🙈

Nach etwa einem Monat mit ca. 40 bis 50 Spielstunden habe ich das Spiel nun zu 100% abgeschlossen: Story, In-Game-Sammel-Aufgaben, Platin-Trophy.

It’s done. It’s finally over.

Es verdient seine hohen Wertungen, auch wenn es nicht frei von Makeln ist. Letztlich hätte ich vielleicht lieber auf das Sammeln zum Ende hinaus verzichtet, denn das Spiel ist von seiner Natur her nicht gut geeignet, hierbei noch so viel Spaß zu machen wie zur Haupt-Story. Nach deren Ende gibt es zwar noch vereinzelte Dialoge, das Spiel sieht weiterhin atemberaubend aus, und das Gameplay in Kämpfen bleibt ungemein befriedigend. Aber: Nach der Story herrscht eine gewisse Leere, und das Game-Design offenbart auch, dass es sich zwar theoretisch um eine offene Welt handelt, aber diese immer nur als große Bühne für das Erzählen der Geschichte angelegt war. Umständliche, langwierige Reise-Mechanismen (größtenteils clever gemachte Sequenzen, um Ladebildschirme zu vermeiden) nerven plötzlich sehr viel mehr, weil nun beim Durchqueren nicht mehr durch Gespräche der Hauptcharaktere das nächste Kapitel eingeleitet wird. 😴

Eines der vielen Sammelobjekte: Backstory-Schaubilder zur nordischen Mythologie.

Und dennoch, verdient hat das Abenteuer von Kratos und seinem Sohn, Boy, die Platin-Wertschätzung dann doch irgendwie. Im Hauptspiel gibt es quasi nichts zu meckern, einzig die UI/UX der RPG-artigen Elemente ist bisweilen ein wenig konfus und umständlich. Beim Hochleveln von Waffen und Rüstung, Erlernen von Fähigkeiten erschlägt einen die Vielfalt der Möglichkeiten mehr als es mit besserer Übersicht nötig wäre. Bei manchen Teilaspekten bin ich bis jetzt noch nicht ganz sicher, ob ich sie korrekt verstanden habe. Aber sei’s drum – den bösen Halbgöttern ordentlich auf die Plauze hauen macht auch so Spaß. 😈

Welches Schweinderl hätten’s denn gern?

Zur Story selbst möchte ich gar nicht viel sagen. Ich wusste im Vorfeld nicht, dass es um nordische Mythologie gehen wird, war davon aber umso positiver überrascht. Neben Vikings in der jüngeren Vergangenheit ist mein primärer Zugang hierzu offen gestanden die Thor-Storyline aus Marvels Popcornkino-Schleuder. Nach der dort prominent inszenierten rainbowbridge habe ich, wegen ihrer Funktion als Verbindungsglied der Welt, mein lokales WiFi-Netzwerk benannt. Entsprechend entzückt war ich nun, all diese Konzepte und Themen – unter einem ganz anderen Blickwinkel – im Spiel wiederzufinden. 🌈

Hier nicht abgebildet: Bifröst

Besonders gefallen haben mir außerdem die Credits – zum Ende der Storyline unterhalten sich die Charaktere. Wie im restlichen Spiel auch finden diese Zeilen aber statt, während man die Helden aktiv durch wunderschöne Areale steuert. Und mit dem Aufsagen dieser letzten Dialogzeilen, in einer angenehmen closure-Stimmung, blenden sich über das Spielgeschehen dezent die Credits ein, statt des sonst so verbreiteten, harten cut to black. 🎬

Ein gutes Ende für ein gutes Werk zu finden, ist eine Kunst für sich. God of War liefert hier gleich doppelt ab: Sowohl das eben beschriebene, friedlich-befriedigende Ausklingen, als auch das etwas verstecktere, absolut Gänsehaut-induzierende “post credits”-Ende machen Lust auf mehr.

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